Homeschooling ohne Stress

Kinder beim Lernen zu unterstützen gehört oft zum Schwierigsten, was Erziehung zu bieten hat.

 

Tipps zum besseren Gelingen

 

Wie schafft man als Elternteil am besten einen schulähnlichen Alltag?

Es ist wichtig, Strukturen und Rituale in den Alltag einzuführen und so den Tagesablauf zu planen. So empfiehlt es sich am Morgenritual festzuhalten (wie in Schulzeiten Aufstehen, Frühstücken, Zähneputzen) bequeme Kleidung darf sein, man ist ja schließlich zu Hause. Prinzipiell sollte um 8 Uhr begonnen werden. Bei Volksschulkinder sollten durchgängige Lerneinheiten 45 Minuten nicht überschreiten. 15-minütige Pausen müssten reichen. Bitte hier keine digitalen Medien zur Entspannung verwenden. Danach empfiehlt sich eine Bewegungseinheit.  Das Gehirn entwickelt sich nämlich über körperliche Bewegung besonders gut.

Wichtig ist, das Lernen einmal ein Ende hat. Kinder brauchen auch eine lernfreie Zeit. In dieser Zeit erholt sich das Gehirn, am besten in der freien Natur, bei Spielen.

Die Aufgaben über den Tag zu verteilen, ist vor allem für Volksschulkinder nicht ideal.

Achtung: Wer in den Pausen oder schon morgens fernsieht oder am Computer spielt, kann sich danach nicht mehr richtig konzentrieren.

Für Eltern ist es eine sehr schwierige Zeit, die auch ein Stück Gelassenheit nötig macht. Eltern sind keine LehrerInnen und sollen auch nicht in diese Rolle schlüpfen. Dennoch müssen sie in dieser Zeit ihr Kind intensiv unterstützen. Das fängt mit dem Ausdrucken der Unterlagen an, führt über Strukturierung des Lernpensums bis hin zur Überprüfung der Aufgaben. Wichtig ist dabei, das Kind in jeder Phase miteinzubeziehen, gemeinsam aber auch das Lernen zu reflektieren: Was funktioniert schon sehr gut? Was müssen wir noch verbessern? Durch das gemeinsame Reflektieren lernt das Kind selbständig zu lernen.

Noch ein Tipp: Konzentration lernt man nicht, wenn alles leise ist, sondern dann, wenn man Hintergrundlärm ausblenden muss.

Wichtig ist, dass Eltern in Beziehung bleiben, mit ihren Kinder Spaß haben und die gemeinsame Zeit genießen.                      

 

Wie schafft man eine gute Lernatmosphäre?

Besonders kleinere Kinder spornt es an, wenn sich zu Hause jemand inhaltlich dafür interessiert, was sie gerade lernen. „Ihr Kind sollte sich beim Lernen akzeptiert und wertgeschätzt fühlen. Es muss spüren, dass Sie sich für seine Belange in der Schule interessieren, es will getröstet und angespornt werden, Schwierigkeiten selbstständig zu überwinden“, sind sich ExpertInnen sicher. Hilfreich ist es auch, sich vor Augen zu führen, dass es sich um eine gemeinsam verbrachte Zeit handelt, die man auch genießen kann.

 

Was fördert die Lernmotivation?

Ebenso wie bei Erwachsenen führt das Vorgeben der Lösung beim Kind zum Gefühl der Bevormundung, zu der Angst, etwas falsch zu machen, und schließlich zu Trotz. Unser Tipp: Ermutigen Sie Ihr Kind eigenständig Lösungswege zu erarbeiten und helfen Sie nur dann, wenn das Kind den Wunsch dazu signalisiert. Aber bleiben Sie in der Nähe.  Um selbstständiges Arbeiten zu fördern, sollte das Lernen lernen im Vordergrund stehen.

 

Sollen Kinder sich selbst einteilen, wann sie die Aufgaben erledigen wollen?

Gerade kleinere Kinder brauchen klare Strukturen. Sie können selbst noch nicht ihren Lernverlauf steuern. Sie leben im Hier und Jetzt, nach dem Motto: „Aus den Augen, aus dem Sinn“. Ab der 3. Klasse Volksschule bedeutet das Hinausschieben von Hausaufgaben zwar kurzfristig Entlastung, jedoch können Kinder ihre Zeit nicht unbeschwert genießen. Deshalb sollten Eltern darauf bestehen, dass Aufgaben regelmäßig erledigt werden. Den Zeitpunkt kann man gemeinsam bestimmen. Arbeitsblätter, die das zu Erledigende erfassen, dienen dazu, dass das Kind eine Vorstellung bekommt, was es zu erledigen hat und gleichzeitig strukturiert es Anfang und Ende. Viele Kinder haben das Gefühl ewig zu lernen und können daher ihre Motivation nicht punktuell einsetzen: Der Aufwand, um z.B. Hausaufgaben zu machen, zehn Vokabeln zu lernen und eine Kurzgeschichte mit fünf Sätzen zu schreiben kann für Kinder wie eine Ewigkeit klingen. Eine Liste hilft dabei, den Überblick zu bewahren und das Kind kann darauf Erledigtes abhaken. Dadurch haben Kinder das Gefühl, dass sie bei der Organisation mitbestimmen! Lange Zeit am Schreibtisch und trotzdem schlechte Noten sind klare Zeichen für Überforderung und ineffizienten Lernstil.

 

Wie lassen sich Kinder zum selbstständigen Lernen anleiten?

Es macht einen Unterschied, ob man einen Stoff kennt, weil man ihn einmal durchgelesen hat oder tatsächlich kann. Deshalb ist es wichtig, dass sich Ihr Kind intensiv mit den Lerninhalten auseinandersetzt und sich individuell verbessert. Durch Selbstmanagement können Kinder Strategien entwickeln, wie sie strukturiert am besten lernen. Unser Tipp: Legen Sie mit Ihrem Kind ein Lernheft an, in dem die Fortschritte eingetragen werden. So kann man lernen lernen.

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